Wie alles begann
Begonnen hat damals 2012 alles mit einer knappen Facebook-Nachricht. „Hi, Nicole, wollte fragen, ob du noch einen Gospel- oder anderen Chor leitest. Wir hätten Interesse an einem Chor-Austausch. Bei uns, bei euch, Hauptsache Austausch. Gruß aus Petersberg. Peter“.
Dreizehn Jahre vorher hatte dieser Peter als Student in jenem Wiener Wohnheim gewohnt, in dem Nicole jede Woche mit „Grace Canyon“ geprobt hat. Sein Zimmer war direkt über dem Probenraum, das war bestimmt ein Spaß.
„Hej, Peter, klar :) kannst ja hier mal gucken: www.gospelkombinat.de. Wo ist denn Petersberg? Bestimmt etwas weiter weg... aber klingt spannend.“
Ja, etwas weiter weg. Petersberg liegt in Siebenbürgen, Rumänien. Transsilvanien, das Land „hinter den Wäldern“. Das schafft man nicht an einem Chorwochenende. Und für eine längere Chorfahrt hatte es schon Einladungen gegeben, ja... aber nie genug reisefreudige Bässe, um einen singfähigen Reisechor zusammenzukriegen.
Aber Siebenbürgen, Rumänien, Transsilvanien! Mit diesen Zauberworten hatten wir auf einmal sogar einen neuen Bass-Sänger im Chor, nämlich Michael. Und genug Leute aus der Stamm-Mannschaft, um 2013 erstmals zu einer Chorreise im größeren Stil aufzubrechen: Das „Reisekombinat“ war geboren.
Und was war das für eine Reise! Proben, Konzerte und Geocaching in Kirchenburgen. Wandern im Fogaraschgebirge. Glaubenstraditionen, in denen uns Fremdes und uns Vertrautes spannend ineinander lagen. Feiern und tanzen mit unseren Gastfamilien - und mit dem Stichwort „feiern“ darf man ruhig die bekannten (zum Beispiel selbstgebrannten) regionalen Zutaten in Verbindung bringen. Kirchengemeinden, die uns fürstlich und freundlich bewirtet haben. Konzertbesucher, mit denen wir uns zwar überwiegend nicht verständigen konnten, die sich aber am Ausgang ans Herz fassten, um uns zu sagen, dass wir ihre Herzen berührt hatten. Und, sonst wäre es ja nie so weit gekommen: der grandiose Organisator Pfarrer Dr. Peter Klein, der uns die Schönheiten seines Landes nahebrachte, uns bei kulturellen Fallstricken beizeiten gebrieft hat und ruhig, flexibel und verschmitzt alles im Griff hatte. Außer den Namen der Bässe. Die hießen dann halt eine Woche lang alle Markus, ohne dass wir je einen Markus im Chor gehabt hätten.
Sechs Jahre später haben wir immer noch keinen Markus im Chor. Und obwohl diejenigen unter uns, die auch bei den „Pommerschen Engelspierken“ mitspielen, 2016 auch bei Peter in Siebenbürgen waren, wird‘s jetzt für das Gospelkombinat auch mal wieder Zeit. Zeit für eine Konzertreise in ein wildromantisch-schönes Land, in Städte, die zwischen „gerade erst Kulturhauptstadt Europas gewesen“ und morbidem Charme ganz Verschiedenes zu bieten haben, in Kirchen, die von Burgen umgeben sind, selbst Burgen sind oder wieder in irgendeine nationale Tradition hinein führen, die wir noch kaum oder gar nicht kennen. Und natürlich wird es Zeit, im Land der sieben (und mehr) Burgen weiter nach einer geeigneten „GKNO-Burg“ zu suchen - wie wir es seit unserer ersten Chorfahrt 2013 quasi ununterbrochen tun.
Wenn ihr mögt: Reist mit mit uns! Dafür ist dieser Blog gedacht. Wir nehmen auch sachdienliche Hinweise gerne entgegen, zum Beispiel, falls jemand zufällig eine Burg zu verschenken hat.
Wir sehen uns in Siebenbürgen!
Oder auf dem Weg dorthin.