Tag Eins (12. Juli)
Heute ist offizieller Anreisetag. Aber bevor gegen Mittag das entsprechende Chaos ausbricht, gönnt sich die „Gemütlicher-Kleinbus-Gruppe“ noch ein bisschen Sightseeing in Suceava. Die Burgruine besichtigen wir nur von außen, weil sie als GKNO-Burg ohnehin nicht in Frage kommt, aber das angrenzende Freilichtmuseum beschert uns spannende Einblicke in das Landleben der Menschen in der Bukowina vor hundert bis zweihundert Jahren. (Klick. Klick. Klick.)
Jetzt wird das Geschehen langsam unübersichtlich. Menschen, die erst zum Nachmittag erwartet werden, landen schon mittags in Hermannstadt. Menschen, die in Hermannstadt geglaubt werden, landen in Bukarest. Gepäck, das in Hermannstadt landen sollte, hat sich wohl spontan zu einer Weltreise entschlossen. Auf quasi allen Reisekanälen entstehen Verspätungen, die man jetzt nur noch kreativ jonglieren muss, um alle erfolgreich nach Wolkendorf zu bringen. „Häuptlingin“ Caro und „Mobila“ Nicole headquartern im Kleinbus bis zur vollständigen Verwirrung aller Insassen, und auch zu Gastgeber und Chef-Organisator Peter fliegen die Nachrichten und Telefonate nun ganz schön tief. Aber etwas Abwechslung schadet gar nicht, denn abgesehen von „Storch!“ und „Storch-Storch-Storch-Storch!“ bietet die heutige Strecke nicht so viele Überraschungen. Na gut, eine Hobbit-Kirche mit buntlackierter Maria auf der Spitze. Und Sprachspiele von Caro und Mareen. So ein vierter Tag im Bus könnte der Tag sein, an dem das Busfahren langsam langweilig wird.
Zum Glück ist es am Abend endlich soweit: Wir erreichen unser wunderschönes erstes Quartier in Wolkendorf/Vulcan. Die PKW-Fahrer, die unterwegs noch die Bukarest-Fliegerinnen eingesammelt haben, sind als Erste da; wenig später folgt der „gemütliche Kleinbus“, nachdem Robert noch schnell ein Foto in Vulkanier-Pose am Ortsschild „Vulcan“ gemacht hat. Frank macht sich noch mal auf den Weg, um zwei Busreisende in Kronstadt aufzugreifen, und spätabends rollt endlich auch der zweite Kleinbus aufs Gehöft. Die Hermannstadt-Flieger hatten mit verspätetem Abholbus und großem Stau unterwegs wohl die strapaziöseste Anreise, ganz zu schweigen davon, dass ein Teil des Gepäcks noch auf eigenen Wegen unterwegs ist. Trotz allem: Wie schön, dass wir jetzt (fast) alle gut angekommen sind! Wir erzählen uns unsere Reise-Abenteuer, verteilen uns strategisch auf die Zimmer, und von einer kleinen Whiskyrunde im Garten abgesehen sind bald alle in ihren Betten verschwunden.