Tag Zwei (13. Juli)
Ausschlafen! Ist DAS schön! Und dass, ungewöhnlich für eine Chorfahrt des Gospelkombinats, jedes Zimmer seine eigene Dusche hat, trägt auch zur entspannten Morgengestaltung bei. Das Frühstück in Wolkendorf ist genauso schmackhaft wie das Abendbrot am Tag davor, und tatsächlich gelingt uns eine makellos pünktliche Abfahrt um Punkt zehn.
Um halb elf sind wir wieder dort, wo die Geschichte des legendären Reisekombinats einst begonnen hat: in Petersberg in der Kirche bzw. Kirchenburg. Ab jetzt ist es erst mal etwas weniger entspannt, Nicole jagt uns einmal quer durchs Konzertprogramm. Und in aller Vorsicht kann man sagen: Es klingt eigentlich schon ganz schön gut. Mit je fünf Sängerinnen im Sopran und Alt und je vier Sängern in Tenor und Bass haben wir eine ziemliche Luxusbesetzung. Das könnte hübsch werden… mal sehen! Am Vormittag kommen wir gut voran, die ersten beiden Viertel des Programms und eine Einheit „Joshua“ kriegen wir noch vor dem Mittagessen hin. Dieses Mittagessen besteht aus sehr leckeren, gleich vor Ort gebackenen Pizzen, deren Bestellung recht interessant war: Nachdem Peters Handy per Autokorrektur aus der „Pizza Prosciutto“ eine „Pizza Prostitution“ gemacht hatte, stellte sich heraus, dass es gar keine Schinkenpizza gibt – nur eine Pizza Funghi, die neben Pilzen auch Schinken enthält, und, wenn man denn eine Pizza nur mit Schinken essen will, eine „Pizza Funghi ohne Funghi“. Man lernt nie aus! Das eigentliche Highlight sind aber die Apfelpizzen, wahlweise mit Karamel oder Schokolade. Und natürlich unser Leibgetränk Ciuc-Radler, das ja seit der letzten Rumänienchorfahrt sogar Bestandteil einer Einsing-Übung ist.
Der nachmittägliche Teil der Probe ist schon etwas mühsamer als der erste, aber nach einer Weile ist auch der geschafft. Und wir auch. Nach einer kleinen Runde im Petersberger Supermarkt, den wir noch aus seinem früheren Leben als Gemeindesaal kennen, fahren fast alle zurück ins Quartier und machen sich einen gemütlichen Abend. Das bedeutet natürlich für verschiedene Chorgeschwister ganz verschiedene Dinge: Manche sitzen einfach gemütlich beisammen, einige haben sich schon zurückgezogen, und ein paar andere packen Geschenketüten und singen dabei zu den Übe-Dateien auf dem Handy. Und wer die Treppe im Haupthaus hinauf- oder hinabsteigen möchte, trifft alle paar Stufen auf einen Teenager, ein Kind oder manchmal auch auf einen ausgewachsenen Menschen. Richtig: Im Treppenhaus funktioniert das WLAN am besten.